Kinder im Wachstum

Natürlich sind wir alle froh, wenn unsere Kinder wachsen und gedeihen. Sie kennen das sicher: es werden die Schuhe vom letzten Herbst herausgeholt, aber sie sind viel zu klein geworden! Die Hosen, Jacken, Ärmel, alles zu kurz! Im Herbst gibt es oft einen Wachstumsschub, die Kinder konnten im Sommer Kraft schöpfen. Aber so ein Wachstumsschub kann manchmal richtig wehtun!

Wachstum

Ein Mensch kommt nicht mit voll ausgebildeten Knochen auf die Welt. Im Laufe der embryonalen Entwicklung entsteht aus einem Knorpelstab ein Gebilde, welches in seiner Mitte einen Knochenkern enthält. Aus diesem sogenannten primären Knochenkern bildet sich langsam Knochensubstanz aus. Dabei wird Knorpelgewebe schichtweise reduziert und gleichzeitig Knochen aufgebaut. Später sprießen Blutgefäße bis in den Endbereich (Epiphyse) der Knochen vor. 
Dann kommt es zur Ausbildung eines zweiten Knochenkerns im Bereich der Epiphyse. Diese sekundären Knochenkerne füllen häufig erst zum Zeitpunkt der Geburt den Epiphysenraum aus.

Mit der Geburt ist das Dicken- und Längenwachstum der Knochen noch nicht abgeschlossen. Zwischen den Epiphysen, die von Gelenkknorpel überzogen sind, und dem Knochenschaft befindet sich ein knorpeliger Zwischenraum, die Epiphysenfuge. 
Von dieser Fuge an den Endstücken der Knochen geht das weitere Längenwachstum aus. Deshalb werden sie auch Wachstumsfugen genannt. 
Mit ca. 20 Jahren verknöchert die Wachstumsfuge. Hat sich die Epiphysenfuge geschlossen, so ist das Längenwachstum abgeschlossen.

Das Wachstum selbst wird durch, das Wachstumshormon STH (Somatotropes Hormon) gesteuert. Dieses Hormon wird bis zum Ende der Pubertät ausgeschüttet. 
Durch ein Zusammenwirken des Wachstumshormons mit den Sexualhormonen Testosteron und Östrogen kommt es mit Beginn der Pubertät zu einem Wachstumsschub. Mit der Abnahme des Hormonspiegels des Wachstumshormons wird dieser Prozess verlangsamt. 

Wachstumsschmerzen

Kinder sind ständig im Wachstum und manchmal bringt das spezielle Probleme, vor allem Wachstumsschmerzen.

Unter Wachstumsbeschwerden mit ziehenden Schmerzen leiden Kinder manchmal schon zwischen 4 und 10 Jahren. Meist beginnen die Attacken abends, wenn das Kind schlafen soll. Denn interessanterweise wachsen Kinder besonders intensiv, wenn sie schlafen, weil dann besonders stark Wachstumshormone ausgeschüttet werden.

Die Kinder spüren eher diffuse, ziehende Schmerzen. Überwiegend sind die Beine betroffen, manchmal die Knie. Charakteristisch ist, dass diese oft als ziehend beschriebene Beschwerden abends oder kurz nach dem Einschlafen auftreten und am nächsten Morgen „wie weggeblasen“ sind.

Die Gelenke sind dagegen nicht schmerzhaft. Diese Phase dauert etwa zwei Wochen. Dann ist für ein halbes Jahr wieder Ruhe. Grundsätzlich sollte die Beweglichkeit des Kindes und seine sportlichen Aktivitäten nicht eingeschränkt sein.

Meist treten diese Schmerzen nicht jede Nacht auf, sondern etwa zweimal pro Woche.

Bei Wachstumsschmerzen sollte man bereits im Kleinkindalter Knochenaufbau und -Wachstum sowie den Aufbau von Sehnen, Bändern und Muskulatur unterstützen.

Typisch an den Wachstumsschmerzen ist:

  • Die Beschwerden treten nicht bei körperlicher Belastung, sondern nur in Ruhe auf.
  • Häufig quälen sie abends und nachts, wenn sich die Kinder tagsüber ausgepowert haben.
  • Morgens sind die nächtlichen Beschwerden wie weggeblasen.
  • Die Schmerzen betreffen hauptsächlich die langen Röhrenknochen. Es schmerzt im Kniebereich, entlang des Unterschenkels, also an Schienbein, Wade und Sprunggelenk.
  • Sie treten nicht immer an derselben Stelle auf und mal links und mal rechts oder gleichzeitig.
  • Die schmerzenden Stellen sind nicht gerötet oder geschwollen.
  • Es gibt keinen Dauerschmerz, sondern immer wieder völlig schmerzfreie Phasen.
  • Die Laboruntersuchungen bleiben negativ.

Achtung!

Wachstumsschmerzen sind immer eine Ausschlussdiagnose, d.h. es muss durch eine gründliche Untersuchung, evtl. sogar mit Röntgenaufnahme und Blutbild, abgeklärt werden. Denn den Schmerzen könnte unter Umständen eine ernsthafte Erkrankung (z.B. eine Infektion, ein Knochenbruch, Rheuma oder gar ein Knochentumor) zugrunde liegen.

Neben dem Knochenwachstum darf man nicht vergessen, dass auch Bindegewebe gebildet werden muss. Die Organe wachsen, auch Sehnen und Bänder müssen mit dem gesamten Wachstum mithalten. Außerdem können Muskelkrämpfe und Gelenksschmerzen auftreten.

Die Ursache der Schmerzen beim Wachstum könnte darin liegen, dass die Weichteile langsamer wachsen als die Knochen. So gerät die Knochenhaut bei einem Wachstumsschub unter Spannung und verursacht Schmerzen. Auch die Muskeln, Sehnen und Bänder wachsen nicht so schnell mit, wenn der Körper sich nachts streckt und bei einem Schub um 0,2 Millimeter wächst. Sie könnten aber auch mit ermüdenden Belastungen tagsüber oder mit der Entwicklung des Nervensystems, der Schmerzverarbeitung oder auch mit hormonellen Einflüssen zusammenhängen.

Schüßler Salze haben Bedeutung für körperliches Wachstum in jeder Form.

Pubertät

Ab ca. 10 Jahren schaltet sich außerdem das Hormonsystem dazu, die Pubertät kündigt sich an.
Die Geschlechtshormone werden gebildet und auch die Schilddrüse braucht unter Umständen Unterstützung. Das sollte beim Arzt abgeklärt werden. Die ganzen Prozesse erfordern Energiebereitstellung und Regenerationskraft. In dieser Zeit können die Kinder durchaus schleppend müde sein.

Bei Mädchen stellt sich die erste Menstruation ein, weibliche Rundungen sind bald erkennbar. Es kommt insgesamt zu einer Stoffwechselumstellung, manche Mädchen reagieren mit Ohnmacht oder vermehrtem Ruhebedarf. 

Bei Buben stellt sich der Stimmbruch ein und das erste Sprießen von Barthaaren. Die Figur verändert sich. In so manchem, nach außen bereits jungem Manne, steckt oft noch ein verunsicherter Bub, der mit sich und der Welt kämpft. Es kommt zu Stimmungsschwankungen, die Jugendlichen fühlen sich rascher angegriffen und sind selber rascher unausgeglichen. Wir alle kennen diese schwierige Zeit für Jugendliche und Eltern. 

Deos werden vermehrt eingesetzt, der Schweiß beginnt oft unangenehm zu riechen. Im Gesicht sprießen die Pickel, fette Haut und Haare führen zu vermehrtem Waschbedürfnis.

Sportlich aktive Jugendliche klagen meistens über Glieder- und Knochenschmerzen an Fersen oder Kniegelenken und reagieren mit vermehrter Verletzungsgefahr, Spontanbrüchen oder einfach mit Gelenksschmerzen, die genau lokalisiert werden können.

Bei manchen Jugendlichen kommt es binnen relativ kurzer Zeit zu enormen Wachstumsschüben im Längenwachstum. Auch bei verzögertem Wachstum treten Wachstumsschmerzen auf. Bei den Betroffenen setzt die Pubertät etwas später ein, dann aber holen die sie wieder auf und erreichen ihre normale Erwachsenengröße. 

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